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„Lebensverändernde IT sollte nicht nur von Männern entwickelt werden“

Auf einer Bühne sitzen eine Moderatorin und vier Panelistinnen, die miteinander im Gespräch sind. Im Vordergrund das Publikum.

Im Panel „Meet FRIDA – Frauen in der digitalen Arbeitswelt“ wurde das Projekt vorgestellt, das Frauen in der IT sichtbar machen, authentische Einblicke geben und für Berufe rund um die Digitalisierung begeistern will. Foto: Messe Berlin

Eigentlich ging alles einmal mit Frauen los. Mit der britischen Mathematikerin Ada Lovelace im frühen 19. Jahrhundert. Doch heute überlegen die vier „Women in Tech“ auf dem Panel „Meet FRIDA – Frauen in der digitalen Arbeitswelt“ lange, wer denn ihre weiblichen Vorbilder in diesem Bereich waren. „Ich bin großgeworden mit diesem 'Mathe ist schwer, bist du sicher, dass du das kannst?'“, sagte Ann-Christin Klein, heute mit Ende 20 Senior Kreditrisikomanagerin bei der KfW. Erst einmal studierte sie VWL und stieg nach einem Coding Bootcamp quer ein.

Anna Lehmann, Strategische Direktorin für Unternehmenskunden bei Atlassian, erinnert sich noch an einen Termin am Anfang ihrer Karriere, als sie – im roten Kleid – die einzige Frau in einem Raum mit 400 Männern in dunkelblauen Anzügen war. Heute ist sie eine der Videobotschafterinnen von „FRIDA“, einem Projekt von SheTransformsIT, dem Bitkom und der IU International University of Applied Science. Nicht von ungefähr an die feministische Symbolfigur Frida Kahlo erinnernd, soll es Frauen in der IT sichtbar machen, authentische Einblicke geben und für Berufe rund um die Digitalisierung begeistern, beispielsweise für Coding, Vertrieb und Projektmanagement.

„Eine große Menge an Empathie ist essentiell“

Zwei große Anliegen haben die vier Frauen auf dem Podium. Das erste betrifft die Qualifikationen, die es braucht. Von wegen Mathe und so. „Es geht um drei Skills: Kommunikation, Sensibilität und Koordinationsfähigkeit“, sagte Kathrin Pietsch, Solution Lead bei der notebooksbilliger.de AG, die erst Kulturmanagement, dann BWL studiert hat. Es brauche ein Händchen im Umgang mit Menschen. Eine große Menge an Empathie und Kreativität sieht auch Anna Lehmann von Atlassian als essenziell für ihren Job.

Larissa Mikolaschek, Head of Tech beim von ihr mitgegründeten Startup Sest GmbH und die Einzige auf dem Podium, die tatsächlich Mathematik und Informatik studiert hat, meinte: „Man muss nicht gut in Mathe sein, um Informatik zu studieren und zu programmieren.“ Wichtig sei aber ein Weiterbildungs-Mindset. Das sieht auch Ann-Christin Klein von der KfW als entscheidend: „Die Technologien verändern sich superschnell, da ist ständige Lernbereitschaft enorm wichtig.“

Offen für Quereinstiege und die Hoffnung auf das New Normal

Das zweite Anliegen ist: Frauen traut euch, auch als Quereinsteigerinnen. Viele meinten immer noch, sich nur bewerben zu können, wenn sie genau das studiert, alle Zertifikate erworben haben und zu 100 Prozent jeden Punkt in der Stellenausschreibung abhaken können, so die Panelistinnen. Das Technische aber könne man oft lernen.

Zwei Anliegen also, und einige Wünsche für die Zukunft: „IT und KI greifen auf immer mehr Bereich unseres Lebens über, wir dürfen nicht zulassen, dass sie hauptsächlich von Männern entwickelt werden“, sagt Programmiererin Larissa Mikolaschek. Allerdings wünsche sie sich, dass Frauen der Weg einfacher gemacht wird. Netzwerke seien da wichtig und einfach mal was auszuprobieren. Auch Kathrin Pietsch von notebooksbilliger.de hofft auf mehr Frauen in der digitalen Arbeitswelt. „Ich wünsche mir, dass wir bald keine Randgruppe sondern das New Normal sind, und Diskussionen wie diese gar nicht mehr brauchen.“

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