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Digitalisierung in NRW - Interview mit Prof. Dr. Pinkwart
Ob digitale Verwaltung, Ausbau der Infrastruktur oder Smart Cities, Nordrhein-Westfalen ginge bei der Digitalisierung dynamisch voran. Leben, arbeiten und wohnen finde in den Städten und Gemeinden statt. Daher sei er auch für eine Digitalisierung, die den Menschen diene und eine bessere Zukunft erlaube, sagt Dr. Andreas Pinkwart.
65 Projekte in fünf Modellregionen
Das Land Nordrhein-Westfalen fördere die schnelle und effiziente Digitalisierung seiner Kommunen und könne bereits auf 65 Projekte in fünf Modellregionen blicken. Projekte rund um digitale Gesundheit, digitale Mobilität und digitale Bildung sollten den Menschen die Teilhabe erleichtern, berichtete der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister.
In Ostwestfalen-Lippe, in der Region Paderborn, würde ein umfassendes System eingerichtet, um alle Akteure des Gesundheitswesens miteinander zu vernetzen, berichtete Dr. Andreas Pinkwart. „Das ist natürlich eine ganz hervorragende Möglichkeit, gerade Städte mit dem Umland zu verbinden und im ländlichen Raum, wo die Ärzteversorgung schwieriger ist, für eine durchweg gute und bürgernahe Gesundheitsversorgung zu sorgen.“
Im Bereich Soest sei eine App entwickelt worden, welche mit Hilfe von Virtual Reality die Geschichte des Ortes an interessierte Touristen vermittle. In Wuppertal entstehe ein Automotive-Konzept zum Thema Autonomes Fahren. Durch die Automatisierung der Mobilität würden zusätzliche Angebote geschaffen, die den Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert brächten, zeigt sich Dr. Andreas Pinkwart überzeugt.
Frühe Investitionen zahlen sich aus
Das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat wählt seit 2019 jährlich die überzeugendsten „Modellprojekte Smart Cities“ aus. Insgesamt wurden in den vergangen zwei Jahren 45 Projekte ausgewählt, davon 11 aus Nordrhein-Westfalen. Dr. Andreas Pinkwart sieht darin eine Bestätigung der Strategie seines Landes. Es zeige sich, „dass es sicherlich richtig war, sehr früh auch in die Kommunen zu investieren.“ Doch es ginge nicht allein darum, die Modellregionen zu fördern, so Pinkwart. Ziel sei es, dass auf lange Sicht alle 395 Kommunen des Landes Nordrhein-Westfalen von den Erfahrungen und Lösungen profitierten und Wissen untereinander geteilt werde.
Doch der Austausch ende nicht an der Landesgrenze. Im Zuge des Onlinezugangsgesetzes (OZG) habe sich Nordrhein-Westfalen mit anderen Bundesländern zusammengeschlossen, um gemeinsam ein standardisiertes Gewerbe-Serviceportal aufzubauen. Hiervon würden insbesondere Firmen profitieren, die auch in anderen Bundesländern Niederlassungen hätten und über dieses Portal ihre Verwaltungsangelegenheiten unkompliziert organisieren könnten.
Standardisierung als Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung
Digitalisierung hätte zwei entscheidende Vorzüge. Zum einen helfe sie, dort wo es nötig sei, zu dezentralisieren und zum anderen könne sie durch gemeinsame Standards entscheidend dazu beitragen, Prozesse bundesweit zu zentralisieren. Auf diese Weise könnten Effizienzen gesteigert und Synergien genutzt werden, so Dr. Andreas Pinkwart. Standardisierung sei aus seiner Sicht der Schlüssel zu einer erfolgreichen, bundesweiten Digitalisierung. Man müsse von den Erfahrungen und Erkenntnissen anderer profitieren und dies gelinge nur durch gelebte Kooperation.
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