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Lübeck auf dem Weg zur Smart City

Die Hansestadt Lübeck aus der Vogelperspektive mit grafischen Datennetzen am Himmel

Mehr Zeit für Familie, Freunde und Freizeit durch digitale Lösungen für die Zukunft Foto: Hansestadt Lübeck

Als „Königin der Hanse“ blickt Lübeck auf eine lange Tradition zurück – über ein halbes Jahrtausend hat die Stadt den Ostseeraum mitgeprägt, Lübeck handelt vorausschauend und hat die Zukunft fest im Blick. Das zeigt sich auch auf dem Weg zur Smart City Lübeck – die eher als „Smart City Region“ Lübeck gedacht wird, weil die Projekte nicht an der Stadtgrenze aufhören, sondern auch die umliegende Region miteinbeziehen: „Die Tradition der Hansestadt wird bewahrt, ihre stetige Innovationskraft gesichert und dafür gesorgt, dass die Stadtgesellschaft für die Zukunft gut aufgestellt ist“, sagt Dr. Stefan Ivens, Chief Digital Officer der Hansestadt Lübeck.

Mit Hilfe der Digitalen Strategie der Hansestadt verliert Lübeck die Ziele der Smart City nicht aus den Augen:

- Die Menschen haben mehr Zeit für sich und können sie zum Beispiel an der Ostsee genießen.

- Dank digitaler Lösungen haben wir Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft.

- Wir sind als Stadt deutlich widerstandsfähiger und besser aufgestellt für die Krisen und Stürme der Zukunft.

- Wir können souverän agieren und sind schon deshalb immer vor der Welle.

- Mit unserem Kompass aus Expertenwissen in Verbindung mit Echtzeitdaten und der Beteiligung der Stadtgesellschaft können wir dem richtigen Kurs folgen.

Smart City vom Behördengang bis zum Welterbe

Lübeck geht das Projekt Smart City ganzheitlich an und setzt dabei in verschiedenen Bereichen der Stadt Maßnahmen um, um das Leben der Menschen aber auch die Wirtschaft und Verwaltung zu verbessern. Alle Maßnahmen laufen im Bereich Digitalisierung, Organisation und Strategie in der Stadtverwaltung zusammen und werden von hier aus koordiniert. So wurden neue, zentrale Strukturen, Prozesse und Kompetenzen geschaffen, die die Verwaltungsmodernisierung und Standortentwicklung miteinander verknüpfen, betont Dr. Ivens.

- Immer mehr Leistungen der Stadtverwaltung werden digital angeboten – aktuell werden schon 97% der Anträge für Balkonkraftwerke digital gestellt. In den nächsten Monaten sollen noch weitere Onlinedienste der Verwaltung bereitgestellt werden.

- Das Pilotprojekt „Kreuzung frei“ ist über die Grenzen von Lübeck hinaus bekannt geworden – die Stadt setzt auf Sensoren, um Rettungswege und Bushaltestellen vor Falschparkern zu schützen.

- Alle Klassenräume und städtischen Kindertagesstätten haben über das Projekt „Frische Luft für klare Köpfe“ Messsysteme erhalten, die den CO2-Gehalt messen und den Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern per Ampel zeigen, wann es Zeit wird das Fenster zu öffnen. Die Daten werden außerdem noch datenschutzkonform in einer Datenbank verarbeitet und ausgewertet, um zum Beispiel hohe Luftfeuchtigkeit zu erkennen und damit Schimmelbildung vorzubeugen.

- Das Welterbe der Stadt Lübeck ist mit dem „Digitalen Kulturwerk“ digital erlebbar und sichert damit die reiche Kultur- und Architekturgeschichte der Stadt für die Zukunft.

- Auch der Lübecker Hafen wird digitalisiert: Im Rahmen des Projekts „Baltic Future Port“ werden Prozesse optimiert und die Kommunikation in Echtzeit realisiert. Möglich macht das ein 5G Campus Netz, das auf dem Gelände des Hafens aufgebaut wird.

- Über einen Langzeitversuch werden aktuell Daten aus dem Lübecker Stadtwald erhoben. Das Klimamonitoring soll die positiven Auswirkungen des Waldes auf das Klima der Stadt zeigen. Ziel ist es mit Hilfe der Sensoren und Messwerte Maßnahmen für die Smart City Infrastruktur abzuleiten.

- In Planung ist aktuell noch eine Kollaborationsplattform der Stadtgesellschaft, auf der über aktuelle Vorhaben der Verwaltung informiert wird und auf der die Bürgerinnen und Bürger an den Projekten mitarbeiten können.

Digitalisierung allumfassend gedacht

Auch wenn die Maßnahmen, die eine Stadt auf dem Weg zur Smart City angeht, sehr vielfältig sind, sollte das Thema zentral konzipiert und koordiniert werden, rät Dr. Ivens. Das hat Lübeck durch den eigenen Bereich in der Stadtverwaltung geschafft. „Zudem sollte Digitalisierung ganzheitlich gedacht werden: Von der Organisation der Verwaltung über Prozesse zur Verwaltungsmodernisierung zu innovativen Smart City Projekten. Dabei spielt die Beteiligung der ‚Smart Citizens‘ eine entscheidende Rolle, um die Stadtgesellschaft auf den Weg mitzunehmen.“ Die Bereitschaft der Lübecker Stadtgesellschaft zu handeln und zu gestalten, sei deutlich spürbar, berichtet Dr. Ivens. Das gelinge aber nur, wenn alle mit einbezogen werden: „Also alle Menschen, die in der Smart City Region leben, wohnen, arbeiten, einkaufen, spielen, mobil und nicht mobil sind usw. sowie auch Besucherinnen und Besucher sowie Akteure der smarten Wirtschaft. Einfach alle Menschen. Auch die, die digital dabei sind.“

Smart Cities for Smart People

Die Stadtgesellschaft spielt deshalb auch in der Videoreihe „Smart City Family“ aus Lübeck die Hauptrolle. Die Menschen können sich einbringen und als smarte Influencer mitwirken.

Darüber hinaus wurde der Beirat Lübeck Digital gegründet und ein gemeinsames Beteiligungskonzept entwickelt, das nun in die Umsetzung geht. Im Juni fanden noch die Lübecker Digitalstage statt, um zahlreiche Akteure zu vernetzen und digitale Projekte vorzustellen.

Damit bei all den digitalen Projekten niemand auf der Strecke bleibt, hat Lübeck das Projekt „Social Smart City“ ins Leben gerufen. Über dieses Projekt rückt die soziale Nachhaltigkeit in den Fokus. Zusammen mit dem Projekt „Leben und Wohnen im Alter“ wurden in den Stadtteilen Anlaufstellen geschaffen, um die digitale Teilhabe im Alter zu sichern und gezielt die ältere Zielgruppe anzusprechen. Auch sogenannte „stille“ Gruppen wie Alleinerziehende, Menschen mit Behinderung oder Menschen mit Migrationshintergrund sollen über die soziale Nachhaltigkeit einbezogen werden.

Und weil nicht jeder über ein eigenes Endgerät verfügt, hat Lübeck das Projekt „Digital für alle“ gestartet. Hier werden Altgeräte wiederaufbereitet, damit sie weiter genutzt und Ressourcen geschont werden können.

Land in Sicht aber kein Ende

Bei all diesen vielfältigen Projekten in Lübeck wird schnell klar, dass „Smart City“ hier keinen Endpunkt haben wird: „Wir werden die Smart City Lübeck kontinuierlich weiterentwickeln und an die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen anpassen, denn in 20 Jahren wird es ganz andere Anforderungen und Erwartung an eine intelligent vernetzte smarte Hansestadt Lübeck geben“, sagt Dr. Ivens.

Vom 7. – 9. November wird sich die Hansestadt Lübeck auf der Smart Country Convention in Berlin vorstellen und noch mehr über die Vernetzung zwischen Verwaltung, Stadtgesellschaft und Wirtschaft berichten.

Noch mehr Infos zum Thema Smart City gibt es auf der neuen Themenseite „Was ist eine Smart City?“

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