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Corona als Digitalisierungsbeschleuniger

Corona als Digitalisierungsbeschleuniger

Ob eAkte oder Datencloud für Schulen – Thüringen konnte in Sachen Digitalisierung zu Beginn der Corona-Pandemie auf bisher Erreichtem aufsetzen. Dennoch sei Corona ein wahrer Booster gewesen, so Valentina Kerst, Staatsekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft beim Panel „Corona als Digitalisierungsbeschleuniger“. Mit „Thüringen packt’s“ konnte im Bereich der Wirtschaft beispielsweise kurzfristig eine Plattform aufgebaut werden, über die kleine und mittelständige Unternehmen ohne eigenen Online-Shop ihre Waren landesweit vertreiben können.

„Von der Notlösung zum OZG-Turbo“

In Baden-Württemberg seien sie ganz nach dem Motto verfahren „besser done als perfect – einfach machen“, so Stefan Krebs, CIO/CDO der Landesregierung Baden-Württemberg. So wurde der Universalprozess zur kurzfristigen Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen zum OZG-Turbo. Ähnlich wie Thüringen konnte auch Baden-Württemberg auf Bestehendem aufbauen und zwar der Plattform www.service-bw.de. Ziel war es, Kommunen einen Schnellbaukasten an die Hand zu geben, mit dem sie ohne Programmierkenntnisse und individuell an ihre Bedürfnisse angepasste digitale Verwaltungsdienstleistungen anbieten können. 120 Kommunen nutzen diese Möglichkeit bereits, so Krebs. So konnten in vier Monaten 200 Dienstleistungen digitalisiert werden. Das OZG könnten diese Kommunen bereits jetzt umsetzen.

Den Schub nutzen und Digitalisierung in den Alltag integrieren

In der Corona-Krise wurden viele Digitalisierungsvorhaben angestoßen und beschleunigt. Nun gelte es, den Schub zu nutzen und das bisher Erreichte in den Alltag zu integrieren, so Valentina Kerst. Dafür brauche es eine Zusammenarbeit über die Ressort- und Ländergrenzen hinweg. Statt den Fokus auf einige Leuchtturmprojekte zu legen, sollten die Impulse versteigt werden, so Erwin Schwärzer, Unterabteilungsleiter DGI im Bundesinnenministerium. Da müsse man auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen, sie schulen und auch die Rahmenbedingungen für das Recruiting überdenken. Gerade im öffentlichen Dienst scheitere es zuweilen daran, dass Bewerber mit den benötigten Skills die formalen Anforderungen nicht erfüllten.

Hier sei eine neue Kultur gefragt, so Corinna Krezer, Leiterin öffentliche Verwaltung und Gesundheitswesen bei Accenture: Man müsse den Mut haben, Dinge einfach auszuprobieren, auch auf die Gefahr hin, zu scheitern. Zudem gelte es, Silos aufzubrechen: „die Fach- und die IT-Seite müssen zusammengebracht werden“. Und der User müsse stärker in den Fokus rücken. Es brauche nutzerfreundliche Anwendungen, die einen echten Mehrwert bieten. Es gehe nicht darum, einfach „nur Formulare online zu stellen“, sondern ganze Prozesse zu optimieren.

Gleichzeitig sei Kommunikation gefragt, waren sich Valentina Kerst und Corinna Krezer einig. Nur wenn den Bürgerinnen und Bürgern klar sei, was ihnen die Digitalisierung bringe, könnten die Akzeptanz und damit die Nutzerzahlen gesteigert werden.

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