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Weniger Elektroschrott, mehr recycelte Geräte

Portraitfoto Sophie Röcken

Sophie Röcken, Nachhaltigkeitsmanagerin Bechtle AG, auf der SCCON-Bühne. Foto: Messe Berlin

Innovative Technologien können nicht nur die Effizienz im öffentlichen Sektor steigern, sondern auch Umweltbelastungen reduzieren. Darauf wies Sophie Röcken, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Bechtle AG, in ihrem Vortrag „Nachhaltigkeit, Digitalisierung und öffentliche Beschaffung: Eine ganzheitliche Perspektive“ hin. Im Fokus stand dabei die IT selbst mit ihrem enormen Ressourcenverbrauch wie beispielsweise Elektroschrott und hohen CO2-Emmissionen.

„Die Beschaffung spielt eine Schlüsselrolle. Sie ist ein immenser Hebel für die Reduzierung von Umweltbelastungen“, sagte Röcken. Durch sie ließen sich 50 bis 60 Prozent der endgeräteinduzierten Emissionen einsparen. Öffentliche Auftraggeber dienten mit ihrem großen Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt als Vorbild und könnten so auch Druck auf Unternehmen ausüben.

Nachhaltigkeit als Beschaffungsstrategie

Röcken schlägt vor, Nachhaltigkeitsziele bereits in den Beschaffungsstrategien festzulegen, Messsysteme einzuführen, die genau erfassen, welche Geräte wie lange von welchen Nutzern verwendet werden, und grüne Kennzahlen für Technologieinvestitionen zu definieren, die etwa den Lebenszyklus der Geräte in Bezug auf Emissionen und Ressourcen betrachten.

„Es braucht soziale und ökologische Anforderungen an die Lieferketten“, sagte die Expertin. Sie empfiehlt, auf Unternehmenszertifizierungen und Produktlabels zu achten. Wichtig sei auch die Beratung zu Green IT, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie Verlängerungen und Upgrades zu nutzen, statt Geräte und Programme zu erneuern. Vorgaben wie die Power Usage Effectiveness (PUE) für Rechenzentren zu beachten oder grünen Strom zu nutzen seien weitere Maßnahmen.

Auf Qualität und Robustheit achten

Was die Geräte anbelangt, so rät die Bechtle-Expertin dazu, auf Qualität und Robustheit zu achten und darauf, welche Komponenten verarbeitet werden und wie hoch der Anteil an recyceltem Material ist. „Man kann Schwellenwerte zum CO2-Fußabdruck und zur Energieeffizienz bei Geräten bereits in der Ausschreibung nennen“, so Röcken. Sie verwies auch auf „Refurbished IT“. Es gelte zu prüfen, ob es wirklich eines neuen Laptops oder Smartphones bedarf, oder ob ein wiederaufbereitetes Gerät in Frage kommt.

Die Lieferung via letzte grüne Meile, etwa durch Lastenfahrräder statt LKW sei ein weiterer Punkt, um Emissionen einzusparen. „Eine umweltfreundliche IT hat nicht nur ökologische Vorteile. Sie ist auch finanziell sinnvoll“, betonte die Expertin. Sie sei somit nicht nur Werkzeug, sondern ein Gestaltungselement für eine nachhaltige Zukunft.

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