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EU-Kommissarin Vestager eröffnet Smart Country Convention
„Europa ist ein wundervoller Kontinent großer Ideen, Unternehmen und weltweit renommierter Universitäten“, erklärte Margrethe Vestager zu Beginn ihrer Keynote anlässlich der Eröffnung der Smart Country Convention. Die EU-Kommissarin für Digitales hob die Wettbewerbsfähigkeit der EU in Sachen Künstliche Intelligenz hervor, die beispielsweise ohne Mühe mit den USA mithalten könne und sie in Teilen sogar übertreffe. „Es gibt also im internationalen Vergleich keinen Grund, schüchtern zu sein“, so Vestager.
Die Coronakrise sei eine Herausforderung für Europa. Um dieser zu begegnen, sei weiterhin Zusammenarbeit gefragt, denn wenn man sich die erfolgreichsten Unternehmen, die so genannten ‚Unicorns‘, anschaue, kämen dort verschiedene Faktoren zusammen: die gute Idee, Finanzierung, Einsatzmöglichkeiten und niedrige regulative Hürden. „Das Thema Innovation umgibt uns überall in Europa, die Frage ist, wie wachsen wir?“, so Vestager.
Es gebe viele ‚Unicorns‘, aber nur ein Bruchteil davon komme aus Europa. Um das zu ändern, benötige man zunächst ausgebildete Fachleute. „Unser Ziel für Europa im Jahr 2030 ist es, 20 Millionen ausgebildete Digital-Profis zu haben“, so die EU-Kommissarin. Das Thema Arbeitskräfte müsse von den Regierungen der EU-Länder umgehend zur Top-Priorität gemacht werden. Vestager betonte: „Jetzt haben wir den Bedarf, wir verfügen über die finanziellen Mittel, wir haben bereits die Kooperationen mit Universitäten und Ausbildungsstätten.“
Ein weiteres Thema sei die Chip-Herstellung. Die Coronapandemie habe diesbezüglich eine enorme Abhängigkeit Europas von den USA und einigen asiatischen Unternehmen deutlich gemacht. „Es ist paradox, dass in Europa mehr Chips benötigt als produziert werden.“ Zukünftig wolle man daher Teil der globalen Wertschöpfungskette sein und die Anzahl der in Europa produzierten Chips verdoppeln. Das mache 20 Prozent der weltweiten High End-Versorgung aus. Weiterhin benötige man den Zugang zu digitaler Infrastruktur. „2030 sollen alle besiedelten Gebiete in Europa Zugang zum 5-G-Netz erhalten haben“, machte Vestager deutlich.
Hinzu komme das Thema Finanzierung, gerade für Startups ein wichtiges Thema. Um die vielversprechendsten Startups beim Wachstum zu unterstützen, sei der Europäische Innovationsrat ins Leben gerufen worden, der mit 10 Milliarden Euro ausgestattet sei.
Ein weiteres Anliegen sei der faire Wettbewerb. Hierfür sei unter anderem der Digital Markets Act auf den Weg gebracht worden, so Vestager. Er richtet sich an die größten Internetkonzerne, die so genannten ‚Gatekeeper‘. Diese müssten verpflichtet werden, ihre Tore zu öffnen, um auch kleineren Unternehmen den Zugang zu deren Nutzern möglich zu machen. „Denn erst der Zugang zu den Märkten bringt die Faktoren Fachpersonal, Wissen, Kapital und Kooperation zu einem runden Abschluss zusammen“, resümierte Vestager.
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