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Bauministerin Geywitz will Bauvorhaben günstiger und schneller machen

Klara Geywitz auf einer Bühne

Kostengünstiger, schneller, transparenter – so sollen Bauvorhaben zukünftig umgesetzt werden, wenn es nach Klara Geywitz (SPD) geht. Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen setzt dabei auf das Building Information Modelling (BMI), also die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Ein BMI-Portal des Bundes soll dabei unterstützen.

„Dass Bauanträge oft ein bis eineinhalb Jahre bis zur Bewilligung brauchen, ist ein riesiges Investitionshemmnis“, sagte die Ministerin in ihrer Keynote auf der Smart Country Convention. Auch die große Wohngeldreform von bisher 600.000 auf dann 2,5 Millionen Berechtigte sei nicht zu schaffen, wenn Verfahren nicht schneller werden. „Politisch notwendige Maßnahmen werden dann ausgebremst.“

Die Digitalisierung aller Leistungen in der Stadt müsse Standard werden, so Geywitz. Entscheidende Vorreiter sind dabei die derzeit 73 Smart-City-Modellprojekte in Deutschland, die der Bund mit insgesamt 820 Millionen Euro über mehrere Jahre fördert. „Dort werden einfache digitale Lösungen entwickelt, die leicht und günstig auf andere Kommunen übertragen werden können“, sagte die SPD-Politikerin. Gemeinsame Datenplattformen und Open-Source-Hubs ermöglichen den schnellen Austausch. Bald soll das Projekt von den Städten auf die Region ausgeweitet werden.

„Gerade in kleinen Städten passiert viel, weil man dort das, was man hat, optimal einsetzen muss, etwa im Bereich der Telemedizin oder in der Organisation des Öffentlichen Personennahverkehrs“, erklärt Geywitz. Doch hier wie dort müssten viele Beteiligte erst lernen, das Zuständigkeitsdenken zu überwinden. „Man darf sich auch mal Gedanken zu Sachen machen, für die man nicht zuständig ist. Nur so werden neue Lösungen gefunden. Mein Wunsch wäre, dass das kreative Querdenken von Start-ups auch in Amtsstuben hineingetragen wird“, sagte die Ministerin.

Gerade beim Thema Grüner-Werden und der Dekarbonisierung habe das Bauwesen enormes Potenzial. Gebäude seien jetzt vielleicht mit die größten Klimabelaster, weil sie aus Stahl und Beton gebaut sind und mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. „Aber durch eine moderne Art und Weise des Häuserbauens und des Heizens kriegen wir nicht nur die Wärmewende hin. In Zukunft werden die Häuser mehr Strom produzieren, als sie verbrauchen und können sogar noch grünen Strom einspeisen“, so Geywitz.

Eines jedoch dürfe man bei aller Begeisterung für die Digitalisierung nicht vergessen, mahnte die Ministerin mit Blick etwa auf Obdachlose: „Niemand darf aufgrund von Armut oder Kommunikationsproblemen von der Stadt von morgen ausgeschlossen sein.“

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