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Autonomes Fahren – der Schlüssel zur Mobilitätswende

Eine Gruppe von Zuschauerinnen und Zuschauern ist abgebildet. Ein Mann hält ein Mikrofon in der Hand.

In der Veranstaltung "Stadtverkehr im Wandel: gemeinsam die Zukunft der Mobilität gestalten" konnte das Publikum den Panelistinnen und Panelisten Fragen stellen.

Hamburg hat Großes vor. Für die Stadt, für Deutschland, für Europa. Der Stadtstaat im Norden arbeitet nicht nur am „Hamburg-Takt“ – also der Umsetzung seiner Mobilitätswende bis zum Jahr 2030. Er setzt dabei auch auf die Einführung autonomer Fahrzeuge als On-Demand-Angebot und hat nichts weniger vor, als dabei in die Liga der Weltmarktführer aufzusteigen, wie Dr. Anjes Tjarks betont, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Diese Sprunginnovation steht aus unserer Sicht schon an.“ Ob sie nun in drei oder in fünf Jahren komme, die Frage werde auf jeden Fall sein: „Spielen wir dann vorne mit?“

Autonomes Fahren für die Zwischenräume des ÖPNV

Der Hamburg-Takt hat zum Ziel, dass bis zum Jahr 2030 der Anteil des ÖPNV im Stadtverkehr auf mindestens 30 Prozent steigt. Dafür sollen die Bürgerinnen und Bürger binnen fünf Minuten Fußweg an jedem Ort der Stadt ein öffentliches Verkehrsmittel vorfinden. In sieben Jahren sollten dann nur noch 20 Prozent der Wege mit dem privaten Auto zurückgelegt werden, erklärte Tjarks. Damit das gelingt, baut Hamburg sein Bus- und Bahnsystem massiv aus – und fördert den autonomen On-Demand-Verkehr, der „die vielen Zwischenräume“ zwischen den Haltestellen und Zielorten bediene.

Partner in diesem Projekt ist der Ridesharing-Service MOIA, der in Hamburg und Hannover Ridepooling-Fahrten anbietet. Allein in Hamburg habe sein Unternehmen seit dem Start im Jahr 2019 bereits neun Millionen Fahrgäste transportiert, sagte CEO Sascha Meyer auf der SCCON 2023 im Panel „Stadtverkehr im Wandel“. Es gebe aber eine große Herausforderung: „Wir haben nicht genügend Fahrer, um den Bedarf bedienen zu können.“ Die Zukunft sieht Meyer deshalb in autonomen Ridepooling-Angeboten.

Das Ziel: Fahrerloses Ridepooling ab 2026 in Hamburg

Sein Ziel sei nicht das autonome Fahren im Individualverkehr für einige Privilegierte, die sich diese Technologie leisten können, sondern autonomes Fahren in gemeinschaftlicher Nutzung, und zwar paneuropäisch, betonte Meyer. Zurzeit seien bereits zehn autonome MOIA-Fahrzeuge im Testbetrieb auf den Straßen. Ab 2026 wolle MOIA in der Lage sein, den fahrerlosen Betrieb in Hamburg aufzunehmen.

Wird das autonome Fahren damit zu einem Schlüssel für die Mobilitätswende im ÖPNV? Ja, glaubt auch Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB). Das Zentrum von Berlin sei bereits recht gut ausgestattet mit öffentlichen Angeboten, im suburbanen Raum „muss ich natürlich mit autonomen Angeboten unterwegs sein“, erklärte Bonde, und erst recht gelte das für den ländlichen Raum.

Der ländliche Raum braucht autonomes Fahren

„Heute fahren im ländlichen Raum Schulbusse, die brauche ich zweimal am Tag, und dann brauche ich sie nicht mehr“, so Bonde. „Das drängt gerade dazu, dass wir im ländlichen Raum den autonomen Verkehr ausprobieren.“

„Die Zukunft liegt ganz klar im ÖPNV und im On-Demand-Verkehr“, sagt auch Dorothee Martin, Bundestagsabgeordnete der SPD Hamburg. Im ländlichen Raum werde das Auto vermutlich nicht verzichtbar sein, deshalb müsse dort die Infrastruktur für Elektroantriebe ausgebaut werden. Sie sei überzeugt: „In zehn Jahren werden wir mit autonomen Shuttles zur Smart Country Convention kommen.“

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