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GovMarket vernetzt Staat und Startups

Im Kontrast dazu stehen junge, innovative Startups, die die öffentliche Verwaltung digitalisieren wollen. Unter anderem um diese beiden, vermeintlichen Gegensätze, zusammenzubringen, hat sich im Frühsommer „GovMarket“ als Joint Venture zwischen PUBLIC und PwC (PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) gegründet. Ein junges, von Frauen geführtes Unternehmen aus Berlin, das Staat und Startups vernetzen will. „GovMarket“ hat nicht weniger als die Revolution der Beschaffung im Sinn. Jana Janze ist die Geschäftsführerin von „GovMarket“ und hat selbst über zehn Jahre für Projekte in der öffentlichen Verwaltung gearbeitet – fehlende Transparenz, schwer abschätzbare Risiken und die hohe Komplexität machen die Beschaffung von neuen Techniken in der Verwaltung fast unmöglich: „Wir haben gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der Verwaltung oder der Zivilgesellschaft tolle Ideen entwickelt, Prototypen erstellt und Markt Research gemacht. Und am Ende ist es dann an der Beschaffung gescheitert. Das ist aus meiner Sicht nicht hinnehmbar. Noch schlimmer ist es dann, wenn große Unternehmen diese Ideen “nachbauen” - weil sowas in der Regel über die Vergabe einfacher abbildbar ist. Wir haben so viele coole Gründer:innen in Deutschland, die mit Herzblut an einer Idee entwickeln. Das kann man doch nicht einfach nachbauen.“

Vom Problem zur Lösung

Aus diesem Grund greift GovMarket auf bestehende Lösungen von Startups oder kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) zurück und verankert sie in der Verwaltung. Das Unternehmen schafft eine Plattform und erleichtert damit die Beschaffung und Integration von Startup-Produkten in der Verwaltung. Aktuell dauert das etwa 22 Monate – fast zwei Jahre, um neue technische Lösungen einzuführen. GovMarket verspricht diesen Vorgang auf wenige Wochen zu verkürzen. „Ich bin außerdem sicher, dass durch die Integration der Lösungen von Startups – seien es Produkte, SaaS-Lösungen oder Dienstleistungen – auch das Verständnis von Agilität und Innovation in der Verwaltung verstärkt wird.“, sagt Jana.

Ohne Vernetzung klappt das allerdings nicht, betont Jana: „Ohne siewerden wir uns nicht weiterentwickeln. Wir haben durch eine gemeinsame Entwicklung so viele großartige Ideen entstehen sehen – gerade in divers aufgestellten Teams. Wir brauchen neue Gedanken, Impulse und Ideen, auch, weil wir vor einem großen Fachkräftemangel stehen! Wir werden bis 2030 in der Verwaltung über eine Million Menschen verlieren und dürfen den Blick auf die Daseinsvorsorge nicht verlieren.“ Ohne Automatisierung und die Digitale Transformation wird das nicht gelingen, warnt Jana und verweist damit wieder auf innovative Startup-Lösungen.

Gegensätze ziehen sich an – oder?

Um die unterschiedlichen Arbeitswelten von Staat und Startups zu verbinden, braucht es viel Kommunikation, Austausch und Vernetzung. Genau diesen Austausch will GovMarket fördern: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Diversität uns weiterbringt. Dafür müssen wir aber auch ein gegenseitiges Verständnis schaffen: Wie arbeiten wir und was erwarten wir von den jeweils anderen. Wir sind also die Vermittlungsstelle zwischen den zwei Welten. Und dennoch: Die Mitarbeitenden in der Verwaltung nutzen privat doch auch Dienste für Streaming oder Cloudspeicher. Daher kennen wir andere Arten von Zahlung: Ich zahle so viel, wie ich nutze. Oder ich zahle nur dann, wenn ich etwas nutze. Keiner von uns kommt auf die Idee den Zugang zu einem Streamingdienst für die nächsten vier Jahre zu kaufen, was dann vergleichbar mit einem Rahmenvertrag ist. Vielleicht wird in der Zwischenzeit ja ein besseres Angebot entwickelt. Und genau diese Modelle sind bisher wenig oder gar nicht in der Beschaffung und Vergabe von technischen Lösungen verankert. Und schlussendlich ist unser Marktplatz der erste Schritt für das Verständnis.“

Stempel und Umlaufmappen

Stempel und Umlaufmappen sind klassische Arbeitsmittel in der Verwaltung – aber auch GovMarkt kommt nicht ohne aus, gesteht Jana: „Wer hätte gedacht, dass wir noch Stempel brauchen? Ich stemple sogar sehr häufig.“ Die Umlaufmappen sind aber eher ein Werbegag von GovMarket und PUBLIC. Sie wurden unter anderem bei der Smart Country Convention 2022 an Besucherinnen und Besucher verteilt, um bei der täglichen Arbeit in der Verwaltung aufzurütteln. Mit dem Spruch „Diese Mappe hätte eine E-Mail sein können“, regen die strahlend gelben Umlaufmappen bei der einen oder dem anderen Mitarbeiter schonmal zum Nachdenken an. „Was ich allerdings auch sehr interessant fand: Es gab auch Personen, die auf der Smart Country Convention keine Mappe genommen haben und sehr klar sagten, dass sie auf digitale Akten umgestiegen sind.“, sagt Jana. Ein Besucher der SCCON ist hier aber deutlich in Erinnerung geblieben. „Das war ein CIO, dem ich im Gespräch eine Umlaufmappe mit unserem Link zum Marktplatz gegeben habe. Er legt sein iPad in die Mappe und sagt, dass es nun nicht mehr auffällt, wenn er papierlos durch die Gänge läuft. Das macht einerseits nachdenklich. Anderseits zählen am Ende aber doch die digitalen inneren Werte.“

Mehr Infos zu GovMarket gibt’s hier.

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