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VuBN: Das Social Network für den öffentlichen Sektor | Interview mit Michael Broens

VuBN: Das Social Network für den öffentlichen Sektor | Interview mit Michael Broens

Das VuBN ist Unterstützer der SCCON seit der ersten Stunde. Wir haben mit Michael Broens über das Netzwerk gesprochen.

SCCON: Herr Broens, fangen wir mit den Basics an. Für alle, die das Vergabe- und Beschaffernetzwerk noch nicht kennen: Was tun sie und wie und wann kam es zu Ihrer Gründung?

Michael Broens: Das Verwaltungs- und Beschaffernetzwerk (www.VuBN.de) dient dem Erfahrungs- und Wissensaustausch von Mitarbeitern öffentlicher Verwaltungen, öffentlichen Unternehmen und kirchlichen Einrichtungen. Für diesen Austausch sind die Nutzer des Netzwerks in mehr als 100 themenspezifischen Fachgruppen organisiert. Diese Fachgruppen gibt es beispielsweise für die Themenkomplexe der allgemeinen Verwaltungen, Bauhof, Bauwesen, Beschaffung, Energie- und Umweltmanagement, Finanzen, IT und E-Government. In diesen Gruppen werden durchschnittlich über 100 Beiträge pro Woche verfasst. Anlass für die Gründung des Netzwerks waren zahlreiche Kontakte zu öffentlichen Verwaltungen im Rahmen von Forschungsprojekten an der Universität Würzburg. Hier zeigte sich in nahezu allen Verwaltungsbereichen ein großer Bedarf an einem übergreifenden Austausch über eine Internetplattform. Das Netzwerk wurde dann schon 2008 mit dem Fokus auf den Beschaffungsbereich geschaffen und wird mittlerweile von nahezu allen Verwaltungsbereichen genutzt. Zuletzt war es auch an Forschungsprojekten des Umweltbundesamts, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (FNR) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Engagement Global) und Entwicklung beteiligt.

 

SCCON: Korrigieren Sie mich ruhig, aber laut meiner Quelle haben Sie 20.000 Nutzer aus ca. 7.500 öffentlichen Stellen – wie baut man so ein riesiges Netzwerk auf?

 

MB: Doch, das stimmt. Hat man eine fachliche Frage, erreicht man über das VuBN schnell und einfach mehrere tausend Kolleginnen und Kollegen. Mit den erhaltenen Rückmeldungen können Aufgaben und Problemstellungen schneller und besser erledigt werden. Der Nutzen einer Teilnahme ist klar. Auch ist diese kostenfrei und mit wenig Aufwand verbunden, da man über neue Beiträge bequem per E-Mail informiert wird. Angesichts dieser Vorteile machen Weiterempfehlungen im Kollegenkreis einen wesentlichen Faktor im Netzwerkwachstum aus.

 

SCCON: Lange vor Corona haben Sie online eine Plattform für den Austausch von Verwaltungsmitarbeitern geschaffen. Haben Sie im Pandemiejahr eine Veränderung bemerkt, gab es noch mehr Bedarf zum Austausch und mehr Mitglieder?

MB: Als Anfang März die Corona-Pandemie auch in Deutschland spürbar wurde, gab es zunächst einen starken Bedarf zum Austausch darüber, wie nun mit der neuen Situation verwaltungsseitig umgegangen werden kann. Hierfür wurde die Gruppe „Coronavirus/Covid-19“ eingerichtet, in der sich schnell über 2.000 Nutzer einfanden. Bis in den April hinein war die wöchentliche Beitragszahl deutlich über dem Durchschnitt, konzentriert sich mittlerweile aber wieder auf die pandemieunabhängigen fachlichen Themen.

SCCON: Kann man sagen, Sie sind das Facebook für die öffentliche Verwaltung? Eben nur zu Fachthemen?

MB: Hinsichtlich der grundlegenden Funktionen eines Social-Networks ja. Im VuBN geht es aber wirklich nur rein fachlich und professionell zu. Alle Nutzer sind mit Klarnamen vertreten und mit dienstlicher E-Mailadresse angemeldet.

SCCON: Das Vergabe- und Beschaffernetzwerk ist Unterstützer der Smart Country Convention seit der ersten Stunde. Wieso ist es so wichtig, die Digitalisierung der Verwaltung zu treiben?

MB: Das Thema Digitalisierung der Verwaltung ist zwar nicht neu, jedoch fehlte es an einem großen Event wie der Smart Country Convention, bei dem sich alle relevanten Akteure begegnen und inspirieren lassen können. Das ist der Grund, warum das VuBN die Smart Country Convention seit Beginn an unterstützt. Der Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie hat Bereiche mit fehlender oder unzureichender Digitalisierung oftmals schmerzlich aufgezeigt. Es sollte nun mehr denn je allen Entscheidungsträgern bewusst sein, wie wichtig es ist, die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben.

SCCON: Was sind Ihre Vorstellungen und konkreten Forderungen bezüglich E-Vergabe?

MB: Aus der Sicht des VuBN wäre es wünschenswert, wenn der Austausch zu diesem Thema im Netzwerk noch weiter intensiviert würde. Vor allem ist mit der auf EU-Ebene bestehenden Pflicht zur E-Vergabe das Thema noch längst nicht abgeschlossen, vielmehr geht es insgesamt um die Digitalisierung der öffentlichen Beschaffung, also auch Datenintegration, Bestellprozesse oder auch die Markterkundung. Anbieter solcher Lösungen haben übrigens im VuBN in einer vom normalen Netzwerk abgetrennten „Expertengruppe eVergabe und eEinkauf“ die Möglichkeit, sich am Austausch zu beteiligen.

SCCON: Was ist Ihre Vision für das Vergabe- und Beschaffernetzwerk?

MB: Das VuBN soll für jede/n Verwaltungsmitarbeiter/in unabhängig vom Aufgabenbereich die erste Anlaufstelle werden, wenn Bedarf an einem verwaltungsübergreifenden Erfahrungs- und Wissensaustausch besteht. 

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