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Gastbeitrag: Braunschweig auf dem Weg zur Smart City

„Das Tolle an Smart City ist, dass es so viele verschiedene Themen und Handlungsfelder vereint“, so Dr. Neven Josipovic, Chief Innovation Officer der Stadt Braunschweig.

„Eine smarte Stadt ist dadurch gekennzeichnet, dass sie die technischen Möglichkeiten auf intelligente Art und Weise zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger einsetzt.“ Es gehe aber genauso um die Vernetzung mit innovativen Akteuren im Stadtgebiet, die Förderung von erlebbarer Forschung und die Erhöhung von Transparenz für Bürgerinnen und Bürger.

Ermöglicherin der digitalen Transformation

Dr. Josipovic leitet seit Juni 2021 die Stabsstelle Digitalisierung, Smart City. Die vom damaligen Digitalisierungsdezernenten und heutigen Oberbürgermeister, Dr. Thorsten Kornblum, eingerichtete Stelle initiiert und koordiniert Digitalisierungs- und Smart City-Projekte und ist zentrale Ansprechpartnerin für den digitalen Wandel im Braunschweig. Grundlage für die Schaffung der Stabsstelle war die städtische Smart City-Strategie. Die Stadt Braunschweig versteht sich danach als Ermöglicherin der digitalen Transformation, bei der die gesamte Stadtgesellschaft mitgenommen werden soll. Mittel sind zum einen die Einrichtung geeigneter Netzwerke, Plattformen und Orte zur Förderung des Austausches, zum anderen die Initiierung und Durchführung eigener Projekte.

Netzwerke als Basis einer Smart City

Die Smart City-Strategie sieht zwei zentrale Formate für den Austausch vor: das Smart City- Board und das Smart City-Forum. Im Smart City-Board kommen der Oberbürgermeister sowie die Dezernentinnen und Dezernenten zusammen und stimmen mit der Stabsstelle künftige Projekte ab. Das Smart City-Forum ist ein dynamischer Ort, an dem sich städtische Smart City-Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft vernetzen und austauschen können. Hier können neue Projektideen und Kooperationen entstehen. Gerade der Austausch mit der Wissenschaft spielt in Braunschweig eine wichtige Rolle. Als forschungsintensivste Region in der EU und mit einer der höchsten Beschäftigungsraten an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind die Potenziale von Kooperationen hier besonders hoch. Darüber hinaus gibt es Formate wie den Digitaltag, mit denen speziell die Bürgerinnen und Bürger angesprochen werden. Unter dem Motto „Braunschweig.Gemeinsam.Digital.“ fanden am diesjährigen Digitaltag im Juni 2022 mehr als 50 Aktionen zu den Themen Digitalisierung und Smart City statt.

Ausgewählte Smart City-Projekte

„Wir beobachten in Braunschweig ein großes Innovationspotenzial“, erläutert Dr. Josipovic. „Schon vor der Gründung der Stabsstelle liefen viele digitale und smarte Projekte, die sich durch alle Bereiche des städtischen Lebens ziehen und auf das Smart City-Zielbild einzahlen.“ Das Spektrum reiche von der Ausweitung von Online-Services bis zur Mitwirkung in großen Konsortialprojekten – etwa auf den Gebieten des autonomen Fahrens und des Einsatzes der 5G-Technologie. Genannt seien etwa:

  • das öffentliche WLAN-Netz in der Braunschweiger Innenstadt,
  • digitale Kulturangebote wie das Leit- und Informationssystem für Kulturdenkmale und das digitale Angebot der Stadtbibliothek,
  • die über 50 bestehenden Online-Services der Verwaltung,
  • das Beteiligungsportal „Mitreden“ mit dem Mängelmelder und der Ideenplattform,
  • zahlreiche Studien, u. a. zu Creative Spaces und zur Innenstadt-Logistik der Zukunft,
  • ein breites Förder- und Beratungsangebot im Bereich Existenzgründung,
  • den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge,
  • Echtzeit-Anzeiger für den ÖPNV,
  • On-Demand-Verkehre für den ländlichen und suburbanen Raum,
  • die Möglichkeit zur Entrichtung von Parkgebühren mit dem Smartphone,
  • Sensoren zur Erfassung der Bodenfeuchte an Bäumen,
  • Apps zur Unterstützung bei der Reise- und Freizeitplanung oder im Alltag.

„Bei uns rennen die Organisationseinheiten mit innovativen Ideen und Impulsen offene Türen ein. Häufig fungieren wir als Sparringspartner, spielen verschiedene Konzepte durch und weisen auf grundsätzliche strategische Aspekte hin.“ Es gebe auch Projekte, die eine zentrale Koordinierung erfordern. Solche Projekte setze die Stabsstelle selbst um. Zu den laufenden Projekten der Stabsstelle zählen etwa die Einrichtung eines Open Data-Portals sowie die Schaffung einer interaktiven Echtzeitdaten-Plattform. Im Open Data-Portal sollen ausgewählte Verwaltungsdaten für jedermann in offenen Formaten frei zugänglich gemacht werden. Damit sollen die datengetriebene Wertschöpfung und die wissenschaftliche Forschung gefördert werden. Die offene Datenstrategie soll künftig um ein Angebot an aktuellen Echtzeitdaten ergänzt werden, die in einem interaktiven Dashboard ebenfalls frei zum Download verfügbar sein werden.

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