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Smart Country News

12. September 2022

Wie kommt die Digitalisierung der Verwaltung voran?

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Foto: Bitkom

„Aus meiner Sicht brauchen wir nicht weniger Föderalismus, sondern mehr Kooperation und gemeinsames Commitment der verschiedenen Verwaltungsebenen.“, das sagt Marc Danneberg, Bereichsleiter Public Sector beim Bitkom e.V.. Im Interview mit der Innovativen Verwaltung spricht Danneberg über die immensen Herausforderungen, vor denen die öffentliche Verwaltung steht – den aktuellen Stand des Onlinezugangsgesetzes und die Finanzierung der Verwaltungsdigitalisierung.

Von Aktenbergen zu Cloudlösungen – was macht die Digitalisierung der Verwaltung so anspruchsvoll?

„Eine große Herausforderung ist sicherlich, die Digitalisierung ganzheitlich umzusetzen.“, sagt Danneberg. Es gehe nicht darum ein neues System einzuführen, sondern um eine Veränderung der Arbeitsprozesse, der Führung und der Art, wie Menschen zusammenarbeiten. Viele Partner auf kommunaler Ebene sind dankbar, dass gemeinsame Standards übernommen werden können und nicht alles selbst entwickelt werden muss, meint Danneberg. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass nicht jede Sonderlocke abgebildet und nicht jeder eigene Prozess eins zu eins digitalisiert werden könne.

Außerdem sind Digitalisierungsprojekte immer auch föderale Großprojekte, betont Danneberg. Das führt dazu, dass einzelne Akteure und Akteurinnen die Projekte nicht allein vorantreiben können. Es bestehen viele Abhängigkeiten und Vernetzungen zwischen den Ebenen – ohne gemeinsames Ziel ist die Digitalisierung nicht zu schaffen.

Ein gemeinsames Ziel und viele Vernetzungen – wie ist das mit dem Föderalismus in Deutschland in Einklang zu bringen?

„Deutschland ist mit dem föderalen System immer gut gefahren.“, sagt Danneberg. Aus seiner Sicht braucht es deshalb nicht weniger Föderalismus, sondern mehr Kooperation und gemeinsames Commitment der verschiedenen Verwaltungsebenen. Entscheidungen könnten aber insgesamt schneller getroffen werden – beispielsweise, wenn die Einstimmigkeit bei Entscheidungen durch Mehrheitsentscheide ersetzt werden würde.

Langer Atem beim Onlinezugangsgesetz – wird das was bis Ende des Jahres?

„Wir sind weit davon entfernt, dass alle 572 Verwaltungsleistungen überall in Deutschland digital zur Verfügung stehen.“, bringt es Danneberg auf den Punkt. Trotzdem hat das OZG die Digitalisierung der Verwaltung zu einem der Top-Themen in der Politik gemacht. Es sei ein richtiger Schritt vor allem die Leistungen, die besonders häufig genutzt werden, digital anzubieten. „Insgesamt ist das OZG natürlich nur der Startschuss auf dem Weg zur Digitalisierung der Verwaltung.“, betont Danneberg. Denn es ist nur ein Teilerfolg, wenn die Bürgerinnen und Bürger Verwaltungsangelegenheiten digital klären können. Dazu gehört auch, dass die dahinterliegenden Prozesse digital werden. „Hier liegt noch sehr viel Arbeit vor uns.“

Die Spinne im Netz – was bedeutet die Verwaltungsdigitalisierung für Smart Cities?

„Smart City-Konzepte zeichnen sich vor allem durch eine intelligente Vernetzung verschiedener Bereiche des öffentlichen Lebens aus. Sie können aber nur funktionieren, wenn auch die Verwaltung entsprechend digital aufgestellt und vernetzt ist, sowie den Wandel treibt.“, sagt Danneberg.

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